Südafrika besticht durch eine enorme landschaftliche und kulturelle Vielfalt. Nicht ohne Grund trägt dieses Land an der Südspitze Afrikas den Beinamen „Regenbogennation“: Auf einer Fläche von rund 1.220.000 Quadratkilometern leben ca. 45 Millionen Menschen unterschiedlichster historischer Hintergründe. Viele Südafrikaner sind mehrsprachig, denn neben Englisch und Afrikaans existieren neun weitere offizielle Amtssprachen. Im Vergleich mit anderen afrikanischen Ländern verfügt Südafrika über eine sehr gute Infrastruktur und ist – gemessen am Bruttoinlandsprodukt – die wirtschaftlich stärkste Nation des afrikanischen Kontinents. Dadurch bieten sich viele Möglichkeiten für Working Holidays, sowohl im klassischen (Reisen und bezahltes Arbeiten) als auch im weiteren Sinn (Freiwilligenarbeit, Praktika).
Work and Travel (Bezahlte Arbeit)
Südafrika ist berühmt für seine abwechslungsreiche Flora und Fauna. Nur wenige Länder der Welt können mit einer derart kontrastreichen Vielfalt der Eindrücke aufwarten. Neben weltweit bekannten Natur-Attraktionen (wie z.B. dem Krüger Nationalpark) existieren über 500 weitere Schutzgebiete, deren Gesamtfläche 642.000 Quadratkilometer beträgt, was in etwa der Größe der Iberischen Halbinsel entspricht! Hier bieten sich zahlreiche Arbeitsmöglichkeiten für Naturliebhaber.
In den Winelands um Stellenbosch gibt es ganzjährig Gelegenheit im Weinanbau tätig zu werden und es eröffnen sich viele Chancen für Work and Travel Südafrika in der boomenden Tourismusbranche Südafrikas, die sich in den letzten Jahren zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor entwickelt hat.
Hotelarbeit in Südafrika
Der Tourismus stellt den am stärksten wachsenden Bereich im Dienstleistungssektor Südafrikas dar. Allein in den Neunziger Jahren steigerte sich die Wirtschaftsleistung der Branche um rund 40% und zeichnet sich bis heute durch einen stetigen Anstieg aus. Als Folge entstehen zahlreiche neue touristische Zentren, die jeden Bedarf – vom Fünf-Sterne-Hotel bis zum Backpacker Hostel – abdecken. Ob in den pulsierenden Städten Johannesburg und Kapstadt, im Surferparadies Durban oder einem der großen Nationalparks: Saisonkräfte für Hotellerie und Gastronomiesind gern gesehen.
Volunteer and Travel Südafrika
Es kann mitunter schwierig sein, eine Arbeitserlaubnis für Südafrika zu bekommen, da diese an verschiedene Bedingungen geknüpft ist. Wer trotzdem nicht auf die Möglichkeit verzichten möchte, Arbeit und Reisen zu verbinden, findet im „Volunteer and Travel“ (auch „Volunteering„) eine gute Alternative. Südafrika ist in Sachen Freiwilligenarbeit das beliebteste Ziel Afrikas und bietet eine Vielzahl an Gelegenheiten, sich in Volunteer-Projekten verschiedenster Ausprägung zu engagieren. Häufig gibt es auch die Möglichkeit, im Zuge des Volunteerings (Fach-) Praktika zu absolvieren.
Projekt-/Arbeitsbereiche
Projekte der Freiwilligenarbeit in Südafrika bieten hauptsächlich Einsätze im sozialen Bereich, sowie im Wildlife/Tierschutz. Auch Umweltschutz– oder Infrastruktur-Projekte sind bei freiwilligen Helfern beliebt. Die zahlreichen zur Auswahl stehenden Möglichkeiten machen auch eine Kombination verschiedener Tätigkeiten während des Aufenthalts vorstellbar.
Bereich „Kinder unterrichten und betreuen“
Es existieren noch viele weitere Angebote im Bereich der Kinderbetreuung, wie zum Beispiel die Arbeit in Kindergärten, Waisenhäusern oder Schulen. Nachmittagsbetreuung, Unterstützung bei den Hausaufgaben, kreatives Basteln, Musizieren oder sportliche Aktivitäten sind nur einige der breitgefächerten Aufgaben, die die Freiwilligenarbeit mit Kindern so spannend und vielfältig macht.
>> Kinder unterrichten & betreuen in Südafrika
Beispiel: Sozialarbeit in den Townships
In Kapstadt kann man sich beispielsweise in einem Sozialarbeiter-Projekt engagieren um Kindern aus besonders armen Familien zu helfen. Durch Gemeindearbeit, Kinderbetreuung oder Nachhilfe werden Kinder und Jugendliche unterstützt, die aus zerrütteten Verhältnissen stammen und auf die Fürsorge und Aufmerksamkeit der Helfer angewiesen sind.
>> Sozialarbeit-Projekt in Südafrika
Bereich „Tierschutz und Wildlife“
In Südafrika gibt es zahlreiche Tierschutzprojekte, in denen man sich freiwillig engagieren kann. Sowohl Wild Life Stations und Nationalparks als auch gezielte Arten-Projekte bieten Gelegenheit, Naturerlebnis und Arbeit sinnvoll miteinander zu kombinieren. Die Möglichkeiten, zum Erhalt bedrohter Arten beizutragen, sind sehr vielfältig und umfassen neben der direkten Arbeit mit den Tieren auch Tätigkeiten im Management oder in der Forschung.
>> Tierschutz-Projekte in Südafrika
Beispiel: Elefanten-Projekt
Elefanten gehören zu den besonders bedrohten Tierarten Südafrikas. Ihr Schutz ist das Ziel des „Elephant Park“ bei Plettenburg Bay. Hier kann man als freiwilliger Helfer den Mitarbeitern bei den täglichen Aufgaben unterstützend zur Seite stehen: Als Assistent bei tierärztlichen Untersuchungen, bei der Futtervorbereitung und dem Füttern der Babyelefanten oder bei der Instandhaltung des Parks. Um Nachhaltigkeit zu gewährleisten zählen natürlich auch Aufklärungsarbeit und Umweltschutz zu den Aufgaben.
>> Elefanten-Projekt in Südafrika
Bereich: „Bau & Infrastruktur“
Freiwilligenarbeit im Bereich Bau und Infrastruktur ist meistens an konkrete Ziele, wie den Bau einer Schule oder die Sanierung eines baufälligen Objekts gebunden.
Beispiel: Hausmeister-Projekt
Während eines Volunteer-Aufenthaltes in Kapstadt besteht zum Beispiel auch die Möglichkeit, sich in einem Hausmeister-Projekt zu engagieren. Der Aufgabenbereich erstreckt sich auf mehrere soziale Einrichtungen, was diese Tätigkeit besonders abwechslungsreich und vielfältig macht. Die Arbeit findet direkt vor Ort bei hilfebedürftigen Menschen statt und beinhaltet neben Instandsetzung und Reparaturen auch Gartenarbeiten und Ähnliches. Natürlich ist hier handwerkliches Geschick gefragt und auch ein Führerschein ist Voraussetzung, um die vielen Einsatzorte zu erreichen.
>> Hausmeister-Projekt Südafrika
Farmarbeit in Südafrika
Eine weitere Möglichkeit für unbezahlte Arbeit in Südafrika bieten Farmen. Teilweise gibt es hier Überschneidungen mit Wildlife-Projekten, zum Beispiel freiwilliges Engagement auf einer Großwildfarm. Darüber hinaus gibt es zahlreiche weitere Einsatzstellen in der südafrikanischen Landwirtschaft, die sich hauptsächlich auf Viehzucht und Weinanbau stützt: Anbau und Ernte von Obst, Pflege von Weinreben oder das Hüten von Schafen sind typische Aufgaben, die sich auch gut mit Tätigkeiten aus anderen Bereichen, wie Tierpflege oder Betreuung von (Farmers-)Kindern kombinieren lassen.
Freiwilligenarbeit als (Fach-)Praktikum
Die Teilnahme an einem Volunteer-Projekt in Südafrika ist in vielen Fällen als (Pflicht-)Praktikum anrechenbar. Vor allem im sozialen und pädagogischen Bereich wird Freiwilligenarbeit angeboten, die als Praktikum angerechnet werden kann. Inwiefern dies bei den einzelnen Projekten zutrifft, hängt von mehreren Faktoren, wie Rahmenbedingungen, Art des Projekts und der ausrichtenden Organisation ab.
Praktikum in Südafrika
Neben einem Volunteer-Praktika besteht in Südafrika auch die Möglichkeit, ein Praktikum auf einem anderen Gebiet zu absolvieren, zum Beispiel in der stetig wachsenden Tourismusbranche oder in der verarbeitenden Industrie, die für den internationalen Markt produziert.
Visum für Südafrika
Für unbezahlte Working Holidays in Südafrika benötigt man kein spezielles Visum.
Gegen Vorlage eines am Einreisetag noch ausreichend gültigen deutschen Reisepasses und eines gültigen Rückflugscheins erhält man bei Einreise eine Besuchsgenehmigung mit einer maximalen Gültigkeit von 90 Tagen. Möchte man seinen Aufenthalt verlängern, ist es nötig, 30 Tage vor Ablauf des Besuchervisums eine Verlängerung um weitere 90 Tage beim Department of Home Affairs zu beantragen.
Für Work & Travel in Südafrika (bezahlte Arbeit) benötigt man eine spezielle Arbeitsgenehmigung.
Für ein „Work Permit“ (eine mit einem Visum gekoppelte Arbeitserlaubnis) müssen bestimmte Bedingungen erfüllt sein, beispielsweise muss bereits bei der Beantragung eine feste Zusage für eine Arbeitsstelle vorliegen. Ebenso spielen Faktoren wie Qualifikation und Dauer des Aufenthalts eine Rolle bei der Genehmigung.
Eine Sonderregelung gibt es für Studenten zwischen 18 und 25 Jahren. Sie können ein sogenanntes „Exchange Permit“ beantragen, das zu einem Aufenthalt von bis zu 12 Monaten berechtigt und zum Gelderwerb. Allerdings dürfen nur geringfügig entlohnte Beschäftigungen angenommen werden.
Für beide Fälle gilt, dass entsprechende finanzielle Mittel in Höhe von 500 Euro monatlich nachgewiesen werden müssen.
Für weitere Fragen zu Südafrika-Visa kann man sich direkt an die südafrikanische Botschaft wenden:
Südafrikanische Botschaft
Tiergartenstr. 18, 10785 Berlin
Tel.: +49-30-22073-0
Fax: +49-30-22073-190
http://www.suedafrika.org/
Die wichtigsten Reiseinfos für Südafrika
Geld/ Zahlungsmittel: Die südafrikanische Währung ist der Rand. Geld sollte erst in Südafrika getauscht werden, da hier der Kurs deutlich besser ist. EC- und Kreditkarten sind an das Maestro- System angeschlossen. Geldautomaten sind in den größeren Städten ausreichend vorhanden, das Tageslimit ist allerdings auf 1000 bis 1500 Rand begrenzt.
Sicherheit: Im Vergleich zu Deutschland weist Südafrika eine hohe Kriminalitätsrate auf, vor allem in den Großstädten. Durch Einhalten einiger Sicherheitsregeln kann jedoch eine Risikominimierung erreicht werden.
Impfung: Bei der direkten Einreise aus Deutschland sind keine Pflichtimpfungen vorgesehen. Empfohlen werden Impfungen gegen Typhus und Hepatitis A.